Leben und Werk
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Anton Bruckner - Leben und Werk
Persönlichkeit

 
 
Geprägt von seiner streng katholischen Erziehung waren neben seiner
Persönlichkeit auch die von ihm geschaffenen Musikwerke.
 
Leben und Werk
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Bruckner wuchs in einem streng katholischen Haus auf und wurde im Sinne der christlichen Moral zur Frömmigkeit, Demut und Enthaltsamkeit erzogen. Von Kindheit an war er mit der Kirche stets eng verbunden, in seiner Kindheit und Jugend durch seinen Vater und durch seine Erziehung in der Pfarrschule St. Florian. Auch später noch, als er selbst den Beruf des Lehrers ausübte und als Stifts- bzw. Domorganist tätig war, stand er zwar unter dem Einfluss der kirchlichen Autoritäten, war aber den geistlichen Würdenträgern nicht völlig hörig. Sein musikalisches Schaffen entströmte einem tiefen Glauben an Gott. Aufgrund seiner Verbundenheit mit der Kirche und seiner Religiosität nennt man Bruckner auch den "Musikanten Gottes".
Von Bruckners ländlicher Herkunft und religiöser Erziehung her lassen sich auch die Schwierigkeiten bei der Eingliederung in die bürgerlich-liberale Wiener Gesellschaft verstehen. Seine Art sich zu kleiden, die sprachliche Ausdrucksweise und das Verhalten entsprachen nicht den Normen der bürgerlichen Gesellschaft. Er war mit einem Wort nicht "salonfähig". Am ehesten noch fand er aufgrund der Kirchennähe bei den Adeligen Anklang (Bruckner-Anekdote: Eine verunglückte Ausrede). Von den jeweiligen politischen Strömungen versuchte er sich nach Möglichkeit zu distanzieren und ihnen gegenüber einen neutralen Standpunkt einzunehmen. In ein Schema gepresst zu werden, bedeutete für einen so begabten und schöpferischen Geist wie Bruckner wohl das Schlimmste, was man sich denken kann.
Das Bedürfnis nach existentieller Sicherheit war bei ihm sehr stark ausgeprägt, sodass er oft alles Mögliche unternahm, um eine Stelle zu erlangen, die ihn existentiell absicherte.
Der Lehrer Anton Bruckner erfreute sich wegen seiner Gutmütigkeit bei den Schülern großer Beliebtheit. Er entwickelte einen sehr persönlichen Stil der Wissensvermittlung und zeichnete sich durch hervorragende pädadogische und didaktisch-methodische Fähigkeiten aus. Bruckner verstand es, den trockenen Theorieunterricht in den Vorlesungen durch praktische Beispiele zu veranschaulichen und durch humorvolle Bemerkungen aufzulockern. Im Umgang mit Schülern, Lehrern und Kollegen legte er meist große Kontaktfreudigkeit an den Tag.
Das unentwegte Schweben im Spannungsfeld zwischen dem künstlerischen Schaffen und dem Lehrerberuf und die ständige geistige und seelische Anspannung zehrten so sehr an seinen Nerven, dass er sich 1867 für drei Monate in Bad Kreuzen einer Hydrotherapie unterziehen musste, um seinen Erschöpfungszustand zu überwinden (Bruckner-Anekdote: Die böhmischen Musikanten). Als Folge der nervlichen Überlastung hatte sich bei ihm auch ein Zählzwang entwickelt.
Bruckners inniges Verhältnis zu seiner Mutter wirkte sich in hohem Ausmaß auf seine persönliche Entwicklung aus. Ähnlich wie sie neigte auch er zur Melancholie. Das ambivalente Verhältnis zum weiblichen Geschlecht bescherte ihm Probleme im Umgang mit Frauen. Am meisten fühlte er sich zu schönen, jungen Frauen hingezogen. Die zahlreichen Abweisungen, die er dabei hinzunehmen hatte, erschütterten sein Seelenleben schwer. Nicht selten plagten ihn Selbstzweifel und in seinem Verhalten zeigten sich Züge von Unsicherheit und Gehemmtheit.

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starke Bindung an die Kirche / Musikant Gottes / Trivial- und Musiklehrer in St. Florian / Kontakte nach Wien / beliebt als Lehrer / nervliche Überlastung