Vier Portionen Fleckerlspeise

Bruckner pflegte untertags wenig zu essen. Um so mehr schmeckte es ihm daher am Abend. So bestellte er sich einmal als Abendessen die "Hausspezialität" des neben dem Stifte St. Florian liegenden Gasthofes "Zum Kaiser Max", nämlich "a Fleckerlspeis". Die Wirtin, welche seine gesegnete Eßlust kannte, stellte ihm gleich eine Doppelportion auf den Tisch. Die mundete dem Meister so, daß er sofort noch eine solche Portion bestellte und mit Hochgenuß vertilgte. Dann ging er zum Abendessen ins Stift.
Bruckner war ein starker Esser, aber schwacher Trinker. In Oberösterreich bevorzugte er Obstmost mit Siphon und Zucker. Das nannte er seinen "Schampus".

Quelle: Hans Commenda: Geschichten um Anton Bruckner", Verlag H.Muck